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Einfach mal „Danke“ sagen

Den Wind in den Haaren, die Sonne auf dem Gesicht - Fahrradfahren ist nicht nur gesund und gut für die Umwelt, sondern macht im besten Fall auch Spaß. Leider sind in vielen Städten die Bedingungen dafür aber nicht gerade optimal. Keine oder holprige Radwege, Rot-Wellen und unübersichtliche Kreuzungen machen es den Radfahrer*innen oft nicht leicht. Umso mehr Grund, ihnen einfach mal „Danke“ zu sagen: Dafür, dass sie keinen Lärm erzeugen, keinen Feinstaub und CO2 ausstoßen, Staus verhindern, die Städte entlasten und den Straßenraum für alle wieder attraktiver machen.

Von Lisa Buchmann (VCD)

Materialliste

  • Aufsteller, Plakat, o. ä.
  • kleine Aufmerksamkeiten (z. B. selbstgebackene Kekse, Müsliriegel, Postkarten)
  • ggf. Sprühkreide und Fahrradschablone
  • ggf. ein Tisch
  • ggf. Infomaterial

Schritt für Schritt

Eigentlich sollten wir viel öfter „Danke“ sagen – der Bäckerin dafür, dass sie uns den Morgen versüßt, dem besten Kumpel dafür, dass er uns immer zuhört, der kleinen Schwester dafür, dass sie die Geburtstage der Eltern im Blick hat. Oder eben all den Menschen, die für ihre täglichen Wege zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen bei Wind und Wetter aufs Fahrrad steigen, anstatt das Auto zu nehmen.
Wenn du das auch noch mit einer kleinen Aufmerksamkeit verbindest, kannst du dir eines Lächelns und einiger Karmapunkte im Gegenzug sicher sein. Und wer weiß? Vielleicht nimmt die eine oder der andere ab jetzt öfter das Rad und vielleicht bleiben die Wankelmütigen dadurch länger im Sattel.

Svenja Voll

1 – Suche Mitstreiter*innen!
„Danke“ sagen macht besonders Spaß, wenn du dir ein paar Mitstreiter*innen suchst und mit ihnen zusammen die FahrradDANKstelle planst. Überlegt euch, wo in eurer Stadt oder eurer Gemeinde ein passender Ort dafür ist: Wo kommen viele Radfahrer*innen vorbei? Gibt es eine Stelle, an der sie sowieso langsamer werden oder sogar stoppen müssen, beispielsweise an einer Umlaufsperre oder einer Kreuzung? Und können sie dort anhalten ohne andere Verkehrsteilnehmende zu stören? Auf alle Fälle ist es sinnvoll, euch den Ort vorab anzusehen, um unangenehme Überraschungen am Tag der Aktion auszuschließen. Macht euch außerdem Gedanken über den besten Zeitpunkt. Morgens, wenn die Leute auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule sind, für einen guten Start in den Tag? Oder lieber am späten Nachmittag, wenn sie mehr Zeit für einen kurzen Plausch haben?

2 – Meldet eure Aktion bei der Stadt an!
Falls ihr auf Nummer sicher gehen wollt, meldet eure Aktion 48 Stunden bevor ihr anfangt die Werbetrommel zu rühren bei der örtlichen Ordnungsbehörde an. Weitere Hinweise dazu findet ihr unter „Rechtliche Fragen“.

Svenja Voll

3 – Sagt allen Bescheid!
Wenn ihr einen Ort und einen Tag festgelegt habt, macht ruhig Werbung für eure Aktion. Mit einem kleinen Hinweis in der lokalen Zeitung oder auf Social Media Plattformen könnt ihr viele Menschen erreichen und schon vorab auf die FahrradDANKstelle aufmerksam machen.

4 – Bereitet kleine Aufmerksamkeiten vor!
Neben einem herzlichen Dankeschön freuen sich die Radfahrer*innen, wenn ihr an der FahrradDANKstelle eine kleine Aufmerksamkeit für sie bereithaltet: Selbstgebackene Kekse, ein Müsliriegel für die nötige Portion Energie, Schlüsselanhänger aus recycelten Fahrradketten – eurer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Damit ihr am Tag der Aktion sichtbar seid, malt ein Plakat, bastelt einen Aufsteller oder bringt eine Beachflag mit. Nehmt außerdem als zusätzliche „Serviceleistung“ für kleine Reparaturen vor Ort ein bisschen Werkzeug und eine Luftpumpe mit.

Svenja Voll

5 – DANKstellentag!
Am Tag der Aktion selbst packt alle Sachen, die ihr braucht, zusammen und baut die DANKstelle am geplanten Ort auf. Damit die Radfahrer*innen sich auf die Situation vorbereiten können, platziert ein paar Meter den Fahrradweg hinunter schon einen Aufsteller mit der Ankündigung „FahrradDANKstelle“ oder sprüht mit Kreide und der Schablone aus unserer Toolbox Fahrräder auf den Weg. Wenn alles fertig ist, bleibt eigentlich nur noch zu sagen: „Vielen Dank fürs Fahrradfahren! Möchtest du einen Keks?“

Rechtliche Fragen

Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, meldet die FahrradDANKstelle vorab bei der Stadt als Versammlung an. Artikel 8 des Grundgesetzes garantiert zwar das Recht „sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln“, für Versammlungen unter freiem Himmel wird dieses Recht jedoch durch das Versammlungsgesetz beschränkt. Nach § 14 VersG müssen diese spätestens 48 Stunden vor der ersten Ankündigung bei „der zuständigen Behörde unter Angabe des Gegenstandes der Versammlung“ angemeldet werden. In den meisten Bundesländern ist dafür das Ordnungsamt oder die Polizei zuständig. Die Anmeldung selbst geht oft ganz einfach online, ist gebührenfrei und bedarf keiner Genehmigung.

Achtet außerdem darauf, dass ihr die FahrradDANKstelle so aufbaut, dass ihr den Straßenverkehr und die Verkehrsteilnehmer*innen nicht behindert.

Svenja Voll

Achtung Infostand!
Falls ihr plant, nicht nur kleine Aufmerksamkeiten zu verschenken, sondern einen richtigen Infostand mit Flyern und anderem Infomaterial aufbauen wollt, ist eure Aktion faktisch keine Versammlung mehr, sondern gilt als „Sondernutzung“ des öffentlichen Raums. Dafür können je nach kommunaler Satzung Gebühren bis zu 20 Euro erhoben werden. Für die „Sondernutzung“ muss außerdem rechtzeitig eine Genehmigung beantragt werden, die man dann auch am Stand mit dabeihaben und ggf. bei Kontrollen vorzeigen muss.

Beachte bitte, dass wir hier keine Rechtsberatung anbieten. Unsere Hinweise sollen lediglich Orientierung geben. Du solltest bei speziellen, individuellen Fragen einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin konsultieren.

Tipps & Tricks

Tipp 1:
AUCH FUßGÄNGER*INNEN VERDIENEN EIN „DANKE“
Um Konflikte zu vermeiden, schenkt zwischendurch auch Fußgänger*innen ein Lächeln und ein Dankeschön – schließlich sind diese genauso umweltfreundlich unterwegs.
Tipp 2:
UNTERSTÜTZUNG VOM VCD IN DEINER NÄHE
Frag doch beim VCD in deiner Stadt nach Unterstützung. Der kann dir bestimmt mit Material aushelfen oder seine Kanäle nutzen, um auf die FahrradDANKstelle aufmerksam zu machen.
Tipp 3:
FAHRRADKEKSE BACKEN
Kekse selber backen geht ganz einfach und mit der entsprechenden Ausstechform kann man so in Windeseile wunderschöne Fahrradkekse zaubern.

Zutaten:
500 g Mehl
250 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
250 g Butter
2 Eier
etwas abgeriebene Zitronenschale
½ Päckchen Backpulver

Alle Zutaten mit der Küchenmaschine zu einem homogenen Teig verarbeiten. Auf einer bemehlten Unterlage dünn ausrollen und Formen ausstechen (z. B. Fahrräder :). Mit Eigelb bestreichen und bei 180° C im vorgeheizten Backofen goldgelb backen (8–12 Minuten).