UMPARKEN Projekt in München, Maximilian Ritz

Vier Wochen ohne Auto in München – Experiment UMPARKEN des Digital Hub Mobility

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Acht Haushalte verzichten vier Wochen auf ihr Auto und steigen auf alternative Mobilitätsangebote um. Das erfreuliche Ergebnis: Drei der Haushalte gaben zum Ende des Experiments an, ihr Auto dauerhaft abzugeben. Somit war das Projekt “UMPARKEN Schwabing” im Rahmen des Co-Innovations-Formats citizen mobility ein Erfolg!

von Isabella Kattner/ UnternehmerTUM

Das Co-Innovations-Format citizen mobility erarbeitet mit Start-ups, Partnerunternehmen, Expert*innen aus der städtischen Verwaltung und dem Team des Digital Hub Mobility Lösungen für Mobilitätsprobleme und setzt diese prototypisch um. In den vier Wochen des Experiments parkten die acht Schwabinger Haushalte im Spätsommer 2020 ihr Fahrzeug am Stadtrand und stiegen auf “multimodale” Alternativen um. Jeder Haushalt erhielt ein Mobilitätsbudget von je 300 €, während für den Zeitraum vier Parkplätze im Viertel für eine alternative Nutzung umgestaltet wurden. Die Testgruppe konnte mit ihrem Budget verschiedene innovative Sharing- und Miet-Angebote sowie den öffentlichen Nahverkehr nutzen, darunter die Services des E-Mobility Start-ups evhcle. Zudem trugen die Lösungen der Start-ups Moovster und Veomo zu einer nutzungsfreundlichen Umsetzung des Experiments bei.

Was wurde derweil aus den freien Parkplätzen? Der Digital Hub Mobility setzte gemeinsam mit Designit den „VeloHub“ prototypisch um, der eine Fahrrad- und E-Kickscooter-Abstellanlage sowie eine Sitzgelegenheit bereithielt. Auf der freien Fläche baute das Team zudem einen Kräutergarten und einen Infostand auf.

„Bei uns steht das Auto auch mal drei bis vier Wochen herum.“
– Teilnehmer des Projekts UMPARKEN

Die Testgruppe erlebte diese vier Wochen sehr unterschiedlich: Zum einen waren sich die meisten einig, dass die verfügbaren Mobilitätsangebote in München ein Auto im Alltag überflüssig machen können. “Bei uns steht das Auto auch mal drei bis vier Wochen herum”, sagt ein Teilnehmer des Projekts. Nachteile gibt es allerdings noch am Wochenende: So sind die Car Sharing-Angebote noch nicht optimal ausgebaut – Stichwort fehlende Verfügbarkeit – und die Tagesmieten erscheinen den Interessierten relativ teuer. Auch die Deutsche Bahn erweist sich an den Wochenenden als umständlich und wenig komfortabel, vor allem seit 2020 in der Pandemie-Situation.

Die alternative Gestaltung der freien Parkplätze wurde teils sehr positiv wahrgenommen, im Dialog mit Anwohner*innen wurde jedoch auch die Sorge vor Ruhestörung durch eine rege Nutzung deutlich, sodass im nächsten Iterationszyklus die Sitzmöglichkeiten reduziert würden.

Platz für Fussgänger statt Autos in München Schwabingen, Maxmilian Ritz

Der Digital Hub Mobility hat das Konzept “UMPARKEN” und die Ergebnisse der Münchner Kampagne in einem frei verfügbaren Papier zusammengefasst. Das Dokument soll Inspiration und Hilfestellung für urbane Experimente in München und weiteren Städten bieten.

Weitere Informationen zur Kampagne gibt es unter www.umparken-schwabing.de. Partner des Projekts waren die BMW Group, Aisin, die Landeshauptstadt München, Designit und die Universität der Bundeswehr.

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