Jan Langehein

12qmKULTUR in Berlin am Park(ing)Day 2023

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Am Park(ing)Day wurden ab 11 Uhr in ganz Berlin zahlreiche PARKplätze umgenutzt. In der belebten Einkaufsstraße Oranienburger Straße am Hackeschen Markt zeigten der VCD Nordost und der VCD Bundesverband gemeinsam mit diversen anderen Umweltvereinen und Initiativen wie eine gerechtere Verteilung von öffentlichen Flächen für mehr Lebensqualität für Alle aussehen kann.

Begleitet von der Swing Band »Harald Hertel’s Jam Swingers« begann der Park(ing)Day fröhlich und ausgelassen. Vorbeigehende Menschen hatten durch die umgenutzten Parkplätze mehr Platz und mussten sich nicht wie sonst üblich auf die überfüllten schmalen Gehwege quetschen.

Außerdem machten die beteiligten Initiativen deutlich, wie öffentlicher Raum genutzt werden kann, wenn dort keine Fahrzeuge stehen. Es war toll zu sehen, wie Menschen erst zögerlich, dann vollkommen selbstverständlich sich den Raum auf der Straße aneigneten, dort Tischfußball spielten, Upcycling-Angebote nutzten, bei einem Yoga-Kurs mitmachten oder sich auf einem Liegestuhl kurz ausruhten.

Gegen Abend gab es dann wieder Musik von »Frau Onkel und Herr Tante«, Menschen tanzten auf der Straße. Außerdem gab es gute Gespräche mit den Anwohnenden, bei denen über die Einrichtung einer Fußgängerzone diskutiert wurde.

 

Warum die Oranienburger Straße?                                                                       

Die Oranienburger Straße am Hackeschen Markt ist eine belebte Einkaufsstraße mit Tram, Parkplätzen und sehr schmalen Gehwegen, die für die Anzahl an Menschen dort oft nicht ausreicht. Gleichzeitig gibt es dort keine Straßenbäume, kein Grün und keine Aufenthaltsmöglichkeiten.

Einer Studie des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung IASS Potsdam zufolge wird der Einfluss der Pkw-Erreichbarkeit auf den Umsatz des Einzelhandels überschätzt und zugleich der Umsatz durch Menschen, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem ÖPNV anreisen, unterschätzt. Der Ausbau der Fuß- und Radinfrastruktur und eine attraktive Ausgestaltung der Straße, etwa mit Pflanzen und Sitzbänken, können den Absatz des Einzelhandels um bis zu 30 Prozent steigern. Umsetzbar sind solche Umgestaltungen nur, wenn Parkplätze wegfallen.

Vivienne Tobolt
Jan Langehein
Vivienne Tobolt
Jan Langehein

 

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